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Sonntag, 15. April 2012
Busdialog
boxim, Sonntag, 15. April 2012, 19:38
Manchmal bewege ich mich auch außerhalb von Friedrichshain, z. B. fahre ich mit den Öffentlichen zum Kaiser-Wilhelm-Platz in Schöneberg.
Dort entspann sich neulich folgender Dialog zwischen einem Fahrgast, der auf dem Behindertenplatz rechts vorn am Eingang saß und einem weiteren Fahrgast, der einen Behindertenausweis und somit Anspruch auf den Platz hatte:

"Stehn Se uff, ick hab`n Recht auf'n Platz, sehn Se ja!"
- ,,Ne, ick steh nich uff. Ick bin och schwerbehindert, zu 100%"
"Dit will ick sehn! Wo issn Ihr Ausweis?!"
- ,,Den hab ick zu Haus verjessen."
,,Kann ja jeder sagn! Los, machen Se den Platz frei!"
- "Ne, tu ick nich. Hab ja 'n Behindertenausweis, bloß nich dabei."
Stehender Passant an den Fahrer:
,,Sagn Se dem mal, dass er uffstehn soll! Der hat keen Recht, da zu sitzen!"
- ,,Hab ick wohl! Oder globen Se, ick zahl de 33,50 € eenfach so, und hab denn keen Sitzplatz?!"
"Det könn' Se aber nich' beweisen!"

Schließlich greift der Busfahrer ein und weist darauf hin, dass man den Platz nur belegen darf, wenn man das Recht dazu auch mit dem entsprechenden Ausweis belegen kann.
Grummelnd steht der "Vergessliche" auf und setzt sich direkt einen Platz dahinter, der die ganze Zeit frei war, beschwert sich aber bis zur nächsten Haltestelle lautstark über das Unrecht, das ihm widerfahren ist.
Dit is Berlin!

Leider bin ja Hamburgerin, jetzt Neuberlinerin, und kann die Berliner Schnauze nur so "unjefähr" wiedergeben.
Hier mal ein Auszug aus der Berliner Morgenpost vom 20.3.2012, unterzeichnet von "kasupke", der die übliche Sprache hier perfekt beherrscht:

"Jestan Vormittach hab ick schön im Stau jestanden mit meene Droschke: allet abjesperrt wejen hohem Besuch, der israelische Vateidijungsminista is inne Stadt. Logisch, det die Polizei da aktiv werden muss. Aba wie die Kollejen det teilweise machen, da kannste nur den Kopp schütteln. Ick wollte vom Landwehrkanal zum Anhalta Bahnhof. Sinnjaweise hab'n die Freunde und Helfa erst mal alle uff de Brücke abbiejen lassen und schön in'n Stau jeschickt, anstatt vorher den Vakehr zu regeln. Und als der Minista-Konvoi durchjerauscht war, hab'n se jeradezu hastich allet freijejeben und nich die zwee Minuten jewartet, bis de Ampeln wieda funktionieren. Det nächste Chaos. Jungs, det sollteta noch mal üben."

Man sieht: Am besten rührt man (frau) sich ja nich wech aus'm Kiez, und heute, am Sonntag, ist es am Boxi sowieso am schönsten - mit Trödelmarkt und so, wo andere von jotwede herkommen und Warschauer Straße parken, weil hier in den Straßen um den Boxi nicht der klitzekleinste Parkplatz zu finden ist. Ha, und ick wohn hier! Und der Transporter steht "umme Ecke" und meen kleenet Auto auch!

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Mittwoch, 4. April 2012
Irgendwann ist immer das erste Mal.
boxim, Mittwoch, 4. April 2012, 20:39


Graffiti in Friedrichshain: Auch unser Eingangstor sieht sehr speziell aus, desgleichen das Treppenhaus.
Das hat Charakter!

Eine Verwandte (etwas über 50) meinte beim Zeigen der Fotos von Haus (dunkelgraue Putzfassade) und Tor: ,,Mein Gott, da wohnst du?! Das sieht ja aus wie in den Slums von Indien!"

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